Wie Sie sich mit einfachen Mitteln öffentlichkeitswirksam in Szene setzen
Dieser Artikel richtet sich an Menschen, die wissen möchten
• was PR eigentlich ist
• wie sie im Groben funktioniert
• und wie man sie für das eigene Unternehmen oder Produkt nutzen kann
Die PR ist eine Kommunikationsdisziplin, die in grossen Konzernen und Institutionen eine feste Instanz ist. Ganze PR-Abteilungen kümmern sich um die Aussenwirkung des Unternehmens, dessen Produkte und Dienstleistungen. Sei es proaktiv (gut), oder als Reaktion auf besondere Vorkommnisse (in der Regel eher nicht so gut). In kleineren Unternehmen ist die PR oft im Marketing angesiedelt («Könnten Sie auch eine Pressemitteilung schreiben?»). Ausgebuffte PR-Profis finden sich hier eher selten. Mit etwas Willen, Hilfe und Talent können jedoch auch Menschen aus verwandten Kommunikationsdisziplinen die PR in ihrem Unternehmen aufsetzen und für sich nutzen.
Warum sich PR lohnt
Auch wenn sich über Social Media viel erreichen lässt, ist die Verbreitung von Unternehmens- oder Produktnews über eine Zeitung oder Zeitschrift immer noch ein ausgezeichneter Multiplikator. Zudem addiert sie der Neuigkeit eine gewisse Objektivität und Credibility hinzu. (Wenn sich schon Publikation X mit dem Produkt Y auseinandersetzt und seine Leser darüber informieren möchte, muss es ja interessant sein …). Dabei besteht natürlich immer ein nicht zu unterschätzendes Risiko, dass die Presse Ihr Produkt doch nicht so super findet und auch das Ihrer Leserschaft vermittelt. Seien Sie sich also bewusst, welche Schwachstellen es in Ihrem Unternehmen gibt, bevor Sie sich an die breite Öffentlichkeit wenden.
PR versus Werbung
Eine Anzeige in einer auflagenstarken Schweizer Tageszeitung kostet sicher einen fünfstelligen Betrag. So nimmt die NZZ rund 20`000 Franken für eine einseitige Anzeige. Erreichen Sie mit Ihrer PR, dass ein einseitiger Artikel in der NZZ erscheint, idealerweise mit Bild, kostet dies nichts, ausser natürlich, die Gehälter, die sie für die PR bezahlen, wie eine Agentur. Die müssten sie für eine Werbeagentur allerdings auch ausgeben. PR kann also unter idealen Umständen günstiger und nachhaltiger sein, als Werbung. Speziell dann, wenn eine Mitteilung gleich in mehreren Zeitungen und Zeitschriften gleichzeitig erschient, respektive eine auf ihr basierende Geschichte.
Wie mache ich PR?
Verteiler erstellen
Erstellen Sie eine Liste von Medien und Journalisten, die tatsächlich an Ihrem Thema interessiert sein könnten. Wie genau ein Verteiler aufgebaut sein sollte, lesen Sie hier.
Schreiben Sie eine Pressemitteilung (eine Möglichkeit)
Verfassen Sie eine Pressemitteilung. Überlegen Sie sich dabei ganz genau, an wen diese sich richten soll, und formulieren Sie sie entsprechend. Special Interest Magazine haben einen anderen Informationsbedarf als eine Zeitung oder ein Publikumsmagazin. Was genau in einer Pressemitteilung stehen muss und wie diese aufgebaut werden sollte, lesen Sie hier.
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Schreiben einer guten Storyline mit relevanten Informationen und gutem
Aufhänger, ähnlich eines Exposes. Stellen Sie alle Zahlen und Fakten zu dem Thema übersichtlich zusammen. Dann wählen sie Journalisten oder Ressorts aus, von denen Sie annehmen, dass Sie sich für das Thema interessieren. Diese schreiben Sie hintereinander an, je nach Priorität und Relevanz. Warten Sie die Antwort ab. Denn kein Journalist will dasselbe publizieren wie die Konkurrenz.
Mit Journalisten essen gehen
Natürlich nur, wenn Sie etwas zu berichten haben, was die Zielperson interessiert und deren Zeit wert ist. Dies ist besonders dann der Fall, wenn Sie nicht nur mit Informationen über Ihr Produkt oder Ihre Firma aufwarten können, sondern über eine gute Markt- und Trendübersicht verfügen.
Events kreieren
Von der persönlichen Einladung zum Firmenevent über den aufwändigen Produkt-Launch, bis hin zur clever konzipierten Event-Serie. Die Spannbreite für PR-Veranstaltungen ist riesig und hängt – wie vieles vom Budget und Können ab.
Samples
Wer ein Produkt bekannt machen möchte, ermöglicht Medienvertretern ein ungestörtes Testing. Samples werden in der Regel auf offiziellen Produktlaunches vergeben oder zugesandt. Idealerweise nicht ungebeten. Anders als Influencer geben Journalisten die Produkte wieder zurück. Je nach Verlag gelten Compliance Regeln.